Willkommen auf der Homepage Franziskawerfen.de

Dies ist eine separate Homepage der Firma Wildmark Versand GmbH zu einem Thema , das immer mehr Interesse erfährt.

Zuallererst möchte ich mich bei allen Frauen und Mädchen, die den schönen Namen Franziska tragen, für den etwas eigenartigen Begriff „Franziskawerfen“ entschuldigen. Es geht hier lediglich um das Beil der Franken, das allgemein als Franziska bezeichnet wird. Im übrigen ein sehr schönes Beil, das im Altertum sicher sehr kostbar war und vielfach als Grabbeigabe gefunden wurde. Natürlich hätte man die Seite auch „Axtwerfen“ nennen können. Das trifft aber die Sache nicht richtig, weil das ein zu allgemeiner Begriff ist. Hier geht es eben um das einhändige Werfen mit einem Beil, das seit dem 5. Jahrhundert durch die Franken bekannt wurde. Nachfolgend finden Sie eine Information der Firma Gränsfors Bruks zum Thema.

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Das Werfen mit der Franziska von Willy Albicker

Nachdem die ersten Franziskas von Lars Enander fertiggestellt waren, hat es mich natürlich interessiert, auszuprobieren, wie das mit dem Werfen funktioniert. Dazu muss ich allerdings erwähnen, dass ich schon seit meiner Jugend mit Messern geworfen habe, daher also etwas Vorkenntnisse habe.

Es stellt sich schnell heraus, dass auf Grund des höheren Gewichtes eines Wurfbeils mehr die Schulter eingesetzt werden muss, als beim Messerwerfen. Ebenso schnell erweisen sich die Feststellungen in der Gränsfors Info bezüglich der Rotation als zu theoretisch. Eine dreifache Rotation auf 12 Meter ist zwar je nach Wurfstil möglich, aber alles andere als sinnvoll. Bei einem sauberen Wurf aus der Schulter, rotiert das Beil ein mal auf ca. 6 Meter Distanz. Das ist auch ungefähr die Distanz auf den Wurfbildern. Bei doppelter Rotation sind demnach Distanzen von ca. 12 Meter möglich. An eine dreifache Rotation ist kaum zu denken, da das die meisten Werfer bei einem Beil von ca. 800g physisch überfordern dürfte. Abgesehen davon ist dann an ein Zielwerfen überhaupt nicht mehr zu denken. Zielgenaues Werfen ist ohnehin nur mit einfacher Drehung möglich, also in einem Bereich von etwa 5 bis 8 Meter.

Die Rotation wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Zum einen natürlich durch den Wurfstil, also das Drehmoment, das dem Beil beim Verlassen der Hand mitgegeben wird. Zum andern natürlich auch durch die Wucht, also die Geschwindigkeit der Beilflugs. Wenn man stärker wirft, ist die Strecke für eine Rotation größer (so scheint es zumindest. In Wirklichkeit wird bei starkem Wurf die Rotation des Beils verändert). Durch Kombination dieser Faktoren kann der Bereich zielgenauen Werfens auf ca. 4 bis 12 Meter (eine Rotation) ausgedehnt werden. Es ist aber klar, dass das sehr viel Übung und Erfahrung voraussetzt. Normalerweise wird man anfangs froh sein, wenn man mit einer festen Distanz das Beil häufiger zum Stecken bringt.


Video: Wurf mit der Franziska

Da die handgeschmiedete Franziska von Gränsfors Bruks leider sehr teuer ist und für die grobe Behandlung beim Werfen auch zu schade, stellte sich natürlich bald die Frage nach günstigeren Alternativen. Normale Beile eignen sich meist nicht wegen der verwendeten Stiele oder der Gewichte. Eine preisgünstige Serienproduktion einer Franziska in Gränsfors wäre zwar denkbar, aber insgesamt durch die notwendige Herstellung von Werkzeugen zu teuer.

Der Zufall wollte es, dass ich ein italienisches Beil gefunden habe, das fast gleiche Wurfeigenschaften hat, und einen schlanken geraden Stiel. Dieser hat darüber hinaus den Vorteil, dass er von vorne eingestielt wird. Das bedeutet, dass, wenn das Beil überdreht und mit dem Haus auf dem Ziel einschlägt, der Stiel in das Haus hineingetrieben wird (und eben nicht hinaus, wie bei der normalen Stielung).

Es gibt den Stiel auch aus Buchenholz, das sich auf Grund der höheren Härte sehr gut für den rustikalen Wurfbetrieb eignet. Die Standzeit des Stiels war anfangs das größte Problem mit der Gränsfors- Franziska. Man wird auch mit dem italienischen Beil einige Stiele verschleißen, aber diese sind vergleichsweise preisgünstig und was besonders erfreulich ist: das Stielen ist die einfachste Sache der Welt. Alten Stiel zurückschlagen, den neuen Stiel hinein und festklopfen. Fertig!


Video: Wurf mit dem Trentiner Beil

Wenn Sie, wie ich, zum Üben in den Wald gehen, machen Sie sich bitte einige wichtige Dinge zu eigen!

  1. Werfen Sie niemals auf lebende Bäume! Das Wurfbeil dringt zu tief ein und schädigt jeden Baum ernsthaft. Gut eignet sich Totholz im Wald, aber auch Reste von Fällarbeiten, die meist liegen bleiben, oder auch Stapel von Brennholz.
  2. Achten Sie genau darauf, ob das Beil Schaden anrichten kann, wenn es das Ziel verfehlt!
  3. Werfen Sie niemals , wenn Leute um Sie herum oder im Zielbereich stehen!
  4. Verlassen Sie den Wald, wie Sie ihn angetroffen haben.
  5. Beschränken Sie Ihre Übungszeiten auf die Tageszeit! Vor der Dämmerung sollten Sie den Wald verlassen.

Über Anregungen, Kritik und Fragen zum Thema freue ich mich. Insbesondere interessiert bin ich an allen Quellen über den Gebrauch der Franziska in historischer Zeit. Kontakt über gs@wildmark.de